EPD steht für Umweltproduktdeklaration. Dieser Begriff ist vielleicht nicht sehr aussagekräftig, aber er besteht aus zwei für uns wichtigen Teilen: Umwelt und Produkt.
Umweltproduktdeklarationen liefern Informationen über die Auswirkungen eines Produkts auf die Umwelt während seines gesamten Lebenszyklus.
Die Produkte werden auf der Grundlage von Ökobilanzen gemäß den internationalen Normen ISO 14040, ISO 14025 und EN 15804 beschrieben.
Was wird beschrieben?
Im Detail werden die Umweltauswirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg beschrieben. Der Lebenszyklus eines Produkts umfasst die folgenden Phasen:
Für jede Phase des Lebenszyklus werden die Material- und Energieströme der Prozesse erfasst. In einem nächsten Schritt werden ihnen die Umweltauswirkungen zugeordnet: Zum Beispiel die CO2-Äquivalente von Materialien oder die benötigte elektrische Leistung. Die erforderlichen Daten werden aus einer externen Datenbank extrahiert. Die Einträge dazu werden aus verschiedenen Quellen zusammengestellt und basieren auf Daten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Alles zusammengenommen ergibt den ökologischen Fußabdruck eines Produkts.
EPDs werden für einzelne Artikelnummern erstellt. Unterschiedliche Größen oder Leistungen führen zu unterschiedlichen Umweltauswirkungen.
Wozu braucht man EPDs?
Dieser aufwendige Prozess wirft die Frage auf, wofür EPDs verwendet werden können. Umweltbezogene Produktdeklarationen sind für Kunden besonders von Vorteil. Einerseits können sie gleichwertige Produkte vergleichen und sich für die nachhaltigere Variante entscheiden. Andererseits hilft es den Kunden, ihre Projekte zertifizieren zu lassen. So können beispielsweise unabhängige Verfahren zur Bewertung der Nachhaltigkeit wie BREEAM oder LEED verwendet werden, um Gebäude als nachhaltig oder umweltfreundlich zu zertifizieren.
EPDs in der Zumtobel Group
Die Zumtobel Group hat im Jahr 2009 erstmals Umweltproduktdeklarationen herausgegeben. Damals wurden die EPDs in Zusammenarbeit mit einem externen Software- und Datenbankunternehmen und dem Programmverantwortlichen „Institut Bauen und Umwelt“ (BMU) erstellt. Dieser recht komplexe und kostspielige Prozess sowie die große Nachfrage aufgrund der ständig wachsenden Produktpalette machten den Bedarf an einem unabhängigen System deutlich.
Zu diesem Zweck wurde 2012 eine Verfahrensstruktur entwickelt, die die Normen ISO 14040, ISO 14025 und EN 15804 berücksichtigt und jährlich von einem externen Programmverantwortlichen überprüft wird. Damit können wir automatisch EPDs für unsere Marken Zumtobel, Thorn und Tridonic erstellen.
Dieser Übergang von Einzelstudien hin zu einer automatisierten Erstellung von EPDs ist bisher einzigartig und reduziert die Kosten für individuelle EPDs drastisch. Auf diese Weise können wir unseren Kunden Umweltproduktdaten zu vielen verschiedenen Produkten anbieten.